Das jüdisch-muslimische Bildungswerk ist eine Zusammenarbeit von Jüdinnen:Juden und Muslim:innen
Maimonides jüdisch-muslimisches Bildungswerk ist eine innovative Institution, in der jüdische und muslimische Personen gemeinsam arbeiten und wirken. Es wurde nach dem berühmten jüdischen Gelehrten Moses Maimonides benannt, der im 12. Jahrhundert Rabbiner der jüdischen Gemeinde und Leibarzt des muslimischen Großwesirs von Kairo war.
Das Bildungswerk möchte an die Tradition friedlicher Koexistenz von jüdischer und muslimischer Communities und an die vielen Gemeinsamkeiten ihrer jeweiligen religiösen Praxis anknüpfen. Es bietet Vorträge, Diskussionen, Workshops, Publikationen an, um gegenseitige Vorurteile abzubauen und die öffentliche Wahrnehmung zu korrigieren, dass es einen quasi schicksalhaften jüdisch-muslimischen Dauerkonflikt gäbe. In seinen Projekten widmet sich das Bildungswerk jüdisch-muslimischen Perspektiven und fördert zivilgesellschaftliches Engagement gegen Menschenfeindlichkeit, insbesondere Antisemitismus und Islamfeindlichkeit.
Der jüdische Gelehrte Maimonides repräsentiert sowohl in seiner Biografie als auch in seiner Ethik stellvertretend das Anliegen dieser Zusammenarbeit. Maimonides steht wie kein anderer Gelehrter für den kollegialen geistigen Austausch von jüdischen und muslimischen Gelehrten seiner Zeit. Sein Werk ist ohne dieses Zusammenwirken nicht denkbar.
Zudem zeigt die Ethik des Maimonides Wege auf, wie man die Leidenschaften des Vorurteils mäßigen und ablegen kann. Seine an Aristoteles angelehnte und von der muslimischen Gelehrsamkeit überlieferte „Tugend der Mitte“ kann auch für uns heute in einer Zeit der aufgeheizten Stimmungen hilfreich und Maßstab sein.
Denn nach Maimonides kann es kein Verständnis geben ohne Wissen und kein Wissen ohne Verständnis.