Am 29. Januar 2025 veröffentlichte die Allgemeine Zeitung einen ausführlichen Artikel über unser Bildungsmaterial „Bildimpulse Judentum & Islam“ – ein Kartenset, das jüdische und muslimische Traditionen gegenüberstellt und auf spielerische Weise zum Dialog anregt. Die Journalistin Kirsten Strasser begleitete den Besuch der Antisemitismusbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz, Monika Fuhr, in unserer Geschäftsstelle in Mainz.
Ein Kartenset, das verbindet
Das Kartenset besteht aus 90 Bildimpulsen, die in 45 Kartenpaaren jüdische und islamische Motive einander gegenüberstellen – etwa zu Themen wie Gebet, Feiertage, Familienleben oder religiöse Symbole. Die Karten funktionieren wie ein Memory-Spiel: Sie werden verteilt, zugeordnet und gemeinsam besprochen.
„Die Mitspieler kommen über die Karten schnell ins Gespräch – und erleben Aha-Momente“,
berichtet Misbah Arshad, Pädagogische Leitung des Bildungswerks.
Emotionen und Erkenntnisse
Die Reaktionen auf das Kartenset sind oft emotional:
„Die Teilnehmer empfinden Trauer oder auch Wut und fragen sich: Warum eigentlich gibt es diese Unversöhnlichkeit zwischen Muslimen und Juden?“,
so Misbah Arshad weiter.
„An der Religion kann es nicht liegen – bei diesen gemeinsamen Wurzeln.“
Ein starkes Signal – auch nach dem 7. Oktober
Gerade nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden Krieg ist das Projekt aktueller denn je.
„Initiativen wie diese waren schon immer wichtig“,
betonte Monika Fuhr beim Besuch,
„aber nach dem 7. Oktober sind sie womöglich noch wichtiger geworden.“
Sie zeigte sich beeindruckt von der Methodik und der Sorgfalt, mit der das Kartenset entwickelt wurde – mit dem Ziel, Gleichwertigkeit und Respekt zwischen den Traditionen sichtbar zu machen.
Klischees aufbrechen – Vielfalt zeigen
Das Kartenset räumt bewusst mit Klischees auf:
„Der Rabbi soll genauso sympathisch rüberkommen wie der Imam, muslimische Mädchen genauso modern wie jüdische – auch wenn beide eine Kopfbedeckung tragen können“,
so Arshad.
Auch der Alltag wird realistisch dargestellt: moderne Familienväter, die kochen oder den Tisch decken – auf beiden Seiten.
Ein Projekt mit Wirkung
Das Kartenset wurde von einem interreligiösen Team entwickelt, darunter Imam Mustafa Cimşit, Religionspädagogin Misbah Arshad, Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky und Dr. Peter Waldmann. Es wird bereits in Schulen und Workshops eingesetzt – und kann über das Bildungswerk bezogen werden.
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