Maimonides Bildungswerk lädt Schüler:innen aus Bad Sobernheim zur Mainzer Synagoge und Moschee ein
Es sollte kein gewöhnlicher Ausflug sein, den die Schüler:innen der 9. Klasse des Emanuel-Felke-Gymnasiums mit ihren Gästen an diesem Tag erleben sollten.
Ende Juni war es so weit, begleitet von zwei Gastlehrer:innen aus Onda, den Spanischschüler:innen und Kolleg:innen aus Bad Sobernheim kam der Bus an der Mainzer Synagoge an. Begrüßt von Peter Waldmann, dem stellvertretenden Vorsitzendender Mainzer Synagoge, wurden sie empfangen. Waldmann ist zugleich einer der beiden Geschäftsführer des Bildungswerkes Maimonides, der den Besuch organisiert hatte.
Die Schüler:innen aus Onda aus der Provinz Valencia in Spanien, waren anlässlich einer Erasmusprojekt-Woche in Bad Sobernheim zu Gast. Die engagierte Spanischlehrerin, Frau Picht-Wilms hatte einen Beitrag im SWR über das Bildungswerk und dessen jüdisch-muslimische Zusammenarbeit gehört und fand diesen äußerst interessant. Gerne griff das Bildungswerk die Idee der Lehrerin auf, mit den Schüler:innen eine Synagoge und eine Moschee zu besuchen.
Im Mai hatten die Schüler:innen aus Bad Sobernheim bereits in Spanien ihre Partnerschule, Colegio Madre Maria Rosa Molas, besucht. Hier waren sie auf den Spuren jüdischer,muslimischer und christlicher Kultur unterwegs. Ihr Ziel war es, das Erbe der drei Weltreligionen genauer zu erforschen.
In der Mainzer Synagoge besuchten nun die Schüler:innen den Gebetsraum. Dafür erhielten die Jungen eine Kippa, die männliche Kopfbedeckung. Peter Waldmann erklärte, dass erst durch das Öffnen des Schreins und des Ausrollens der Tora auf dem Lesepult der Versammlungsraum zum Gebetsraum wird. Er berichtete weiter von dem Konzept des Bauwerks, das in Form von hebräischen Buschstaben für das Wort Keduscha, übersetzt Heiligung erbaut wurde. Selbst die Sitzbänke ergeben im Querschnitt einen Buchstaben. Anschließend wurde der Schrein geöffnet und vier kunstvolle Thorarollen waren zu sehen. Auch der Innenraum beeindruckte, denn die Wände sind bis zur hohen Decke mit hebräischen Buschstaben verziert und mit Kommentaren aus der Tora ergänzt. Beim Blick nach oben, sieht man die Empore, den Bereich der Frauen, von dort aus sieht man hinunter in den lichtdurchfluten Raum. Peter Waldmann berichtete am Beispiel der Scheidung, welche Rechte die Frauen bereits vor hunderten von Jahren im Judentum hatten. Denn nur, wenn die Frau mit der Scheidung einverstanden war, konnte diese durchgeführt werden und dabei gab „sie“ die Bedingungen der Scheidung vor. In einem anschließenden Vortrag referierte Waldmann über die Geschichte der Mainzer Jüdinnen:Juden vom Mittelalter bis hin zu Themen wie Vertreibung, Vernichtung und Rückkehr der polnisch- und russischstämmigen Jüdinnen:Juden nach Mainz. Dann wurde der Gemeindesaal besucht, der für Feste und Vorträge dient und somit ein Ort der Begegnung ist.
Imam Mustafa Cimşit, ebenfalls Geschäftsführer des Bildungswerkes, nahm hier die Gruppe in Empfang und erläutert wichtige Gemeinsamkeiten des Judentums und des Islams. Er betonte, dass beide Religionen oft diskriminiert und diskreditiert werden. Nur durch Wissen voneinander und regelmäßigem Austausch können Vorurteile und Ressentiments abgebaut werden. Er fordert die Schüler:innen auf wachsam zu sein, wenn sie Zeuge von Antisemitismus oder Islamfeindlichkeit im persönlichen Umfeld werden sollten.
Dann folgt noch ein Rundgang in den ersten Stock der Synagoge, dort befindet sich eine kleine Ausstellung über jüdische Stadtgeschichte, Mainzer Familiengeschichten sowie ein Modell der ehemaligen Synagoge, die 1938 von den Nazis zerstört wurde, sowie weitere Relikte aus alten Zeiten.
Der Bus brachte dann die Schüler:innen nach Mainz Hechtsheim zur Bosnischen Moschee. Sie wurden dort von Hafsa Makić, der Tochter des Imam Halil Makić, empfangen. Auf Englisch führte sie die Schüler durch die Moschee, eine Übersetzung durch die Lehrer:innen war deshalb nicht notwendig. Sie betraten den Gebetsraum und bewunderten, den aufgeschlagenen Koran, der an der Stirnseite des Raumes angebracht ist und vom Boden bis zur Decke reicht. Diese überdimensionale Koranseite ist Sinnbild dafür, dass die Moschee in Mainz, der Gutenbergstadt, beheimatet ist. Sichtlich beeindruckt, folgten die Schüler:innen einem weiteren Vortrag. Thema waren die sechs Glaubensgrundlagen im Islam wie der Glaube an Gott, an seine Engel, an die Offenbarung, an seine Gesandten, an den jüngsten Tag und der Glaube an den Plan Gottes. Auch auf die Säulen des Islam wurde eingegangen, diese sind das Glaubensbekenntnis, das tägliche 5-malige Gebet, das Fasten im Ramadan, die jährliche Vermögensabgabe und die Pilgerfahrt nach Mekka.
In der anschließenden Diskussion zwischen Hafsa, den Schüler:innen, den Lehrer:innen sowie den Imamen Cimşit und Makić wurden die Themen vertieft. Viele Fragen konnten so beantwortet werden. Ein kleiner Imbiss, gespendet von der Moschee, rundete den Besuch ab. Ein Tag voller neuer Eindrücke neigte sich dem Ende zu und der Bus wartete bereits vor der Moschee.
Einige Tage später berichtete Frau Picht-Wilms, dass die Schüler:innen von dem Ausflug in die Synagoge, Moschee und den Gesprächen mit den Gastgeber:innen, begeistert waren. Es sei das tollste Erlebnis in der gemeinsamen Woche gewesen, da waren sich alle einig.
Wenn wir Sie neugierig gemacht haben und Sie auch das Judentum und den Islam näher kennenlernen möchten, kommen Sie gerne auf uns zu. Dem Bildungswerk ist es besonders wichtig, gerade Jugendliche und junge Erwachsene für die interkulturelle und interreligiöse Begegnung zu begeistern. Das Ziel ist durch mehr Wissen übereinander mehr Verständnis füreinander zu entwickeln. So sagte bereits Maimonides im 12. Jahrhundert: „Es kann kein Verständnis geben ohne Wissen und kein Wissen ohne Verständnis.“
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MAIMÓNIDES invita a estudiantes alemanes y españoles a visitar la sinagoga y una mezquita de Maguncia
No iba a ser una excursión ordinaria la que los alumnos del 9º grado del Emanuel-Felke-Gymnasium hicieron con sus compañeros españoles en aquel día.
A finales de junio el autobús llegó a la sinagoga de Maguncia llevando a cinco profesores tanto españoles como alemanes, a sus alumnos de Bad Sobernheim y de Onda (España). Fueron recibidos por Peter Waldmann, vicepresidente de la sinagoga de Maguncia.
Waldmann también es uno de los dos directores gerentes de la institución educativa MAIMÓNIDES, que organizó la visita.
Los estudiantes de Onda en la provincia de Valencia (España) pasaron una semana de intercambio en Bad Sobernheim con sus compañeros del Emanuel-Felke-Gymnasium. Allí continuaron el trabajo en su proyecto-ERASMUS ”Convivencia de cristianos, judíos y musulmanes en España y Alemania”.
Tras escuchar un reportaje en la emisora SWR2 sobre el trabajo de MAIMÓNIDES y su cooperación judío-musulmana la profesora Picht-Wilms de Bad Sobernheim buscó el contacto con la institución educativa.
MAIMÓNIDES, por su parte, adoptó la idea de la profesora con mucho gusto invitando a los jóvenes a visitar la sinagoga y una mezquita.
En mayo los estudiantes de Bad Sobernheim ya habían visitado su escuela asociada, el Colegio Madre Maria Rosa Molas, en España. Allí siguieron los rasgos de la convivencia de judíos, musulmanes y cristianos. Su objetivo fue explorar la herencia de las tres religiones monoteístas en Al Andalús.
En la sinagoga de Maguncia los estudiantes empezaron su visita en la sala de oración. Dándoles una kipá, la cubierta masculina para la cabeza, a cadauno de los chicos, Peter Waldmann explicó que la sala de reuniones solo se convierte en sala de oración cuando se abre el santuario y se desenrolla la Torá en el atril.
Continuó presentando el concepto de la estructura arquitectónica de la sinagoga, que imita las letras hebreas de la palabra Kedusha, que significa santificación. Incluso los bancos en sección transversal forman una letra hebrea.
Luego Waldmann abrió el santuario y se exhibieron cuatro rollos de la Torá ornamentados.
El interior de la sinagoga también es impresionante, ya que las paredes están decoradas con letras hebreas hasta el techo y complementadas con comentarios de la Torá.
Mirando hacia arriba uno puede ver la galería, el área de mujeres, que ofrece una vista magnífica a la sala inundada de luz.
Utilizando el ejemplo del divorcio, Peter Waldmann informó a los chicos sobre los derechos que las mujeres en el judaísmo ya tenían hace siglos. Sólo si la mujer estaba de acuerdo con el divorcio, este se podía llevar a cabo y “ella” especificaba las condiciones del divorcio.
A continuación Waldmann habló sobre la historia de los judíos de Maguncia desde la Edad Media hasta la época del nacionalsocialismo: Abarcó temas como la expulsión y el exterminio de los judíos así como el regreso de judíos de origen polaco y ruso a Maguncia después de la caída del Muro.
Luego los visitantes pasaron al salón, que se utiliza para fiestas y conferencias y por lo tanto es un lugar de encuentro.
Allí el Imam Mustafa Cimşit, también director gerente de MAIMÓNIDES, recibió al grupo explicando importantes similitudes entre el judaísmo y el Islam. Destacó que tanto el judaísmo como el Islam son frequentemente discriminados y desacreditados. Según Cimşit los prejuicios y resentimientos solo pueden reducirse mediante el conocimiento mutuo y el intercambio habutual. Animó a los estudiantes que no ignoraran el antisemitismo o la islamofobia sino que lucharan contra ellos en su entorno personal.
Finalmente los estudiantes visitaron el primer piso de la sinagoga, donde hay una pequeña exposición sobre la historia del pueblo judío, algunas historias ejemplares de familias judías de Maguncia y una maqueta de la antigua sinagoga destruida por los nazis en 1938.
Después de haber terminado la visita de la sinagoga el grupo se trasladó a la Mezquita Bosnia en Mainz Hechtsheim. Fueron recibidos allí por Hafsa Makić, hija del Imam Halil Makić. Ella acompañó a los estudiantes en su visita de la mezquita, explicando todo en inglés.
Los visitantes entraron en la sala de oración y admiraron una página del Corán que está pintada en la pared frontal de la sala y se extiende desde el suelo hasta el techo. Esta página gigante del Corán hace referencia al hecho de que la mezquita está ubicada en Mainz, ciudad del impresor Gutenberg.
Visiblemente impresionados los estudiantes escucharon atentamente las explicaciones sobre las seis creencias básicas del Islam, que son la creencia en Dios, en sus ángeles, en la revelación, en sus mensajeros, en el último día, y la creencia en el plan de Dios. También se presentaron los pilares del Islam, que son la profesión de fe, las cinco oraciones diarias, el ayuno en Ramadán, el impuesto annual y la peregrinación a La Meca.
Siguió una discusión animada entre los visitantes y su guía Hafsa, así como los imanes Cimşit y Makić, que sirvió a profundizar los temas y a resolver dudas.
Una pequeña merienda, ofrecida por la mezquita, completó la visita. Un día lleno de impresiones llegó a su fin y el autobús ya estaba esperando.
Como luego nos comunicó la Sra. Picht-Wilms fue un día superinteresante para los estudiantes, tanto las visitas de sinagoga y mezquita como las explicaciones y el intercambio con los anfitriones judíos y musulmanes. Fueron experiencias inspiradoras e inolvidables, como aseguraron los jóvenes.
Si hemos despertado tu curiosidad y te gustaría conocer mejor el judaísmo y el Islam, no dudes en contactar con nosotros.
MAIMÓNIDES procura motivar a adolescentes y adultos jóvenes que participen en encuentros interculturales e interreligiosos.
Nuestro objetivo es desarrollar una mayor comprensión mutua a través de un mayor conocimiento mutuo. Maimónides dijo ya en el siglo XII: “No puede haber comprensión sin conocimiento ni conocimiento sin comprensión”.