5 Jahre Maimonides Bildungswerk: Ein Fest des Dialogs und der Gemeinschaft
Vor kurzem feierte das Maimonides Bildungswerk sein fünfjähriges Jubiläum – ein Anlass, um auf eine bewegte Zeit des jüdisch-muslimischen Dialogs zurückzublicken, aber auch um die Bedeutung dieser Arbeit für die Zukunft zu betonen. Die Veranstaltung war geprägt von herzlichen Reden, humorvollen Momenten und tiefgründigen Reflexionen über das Miteinander der Religionen.
Ein Rückblick auf 5 Jahre Brückenbau
Das Maimonides Bildungswerk wurde vor fünf Jahren mit dem Ziel gegründet, den Austausch zwischen Juden und Muslimen in Deutschland zu fördern. Wie der Geschäftsführer in seiner Eröffnungsrede betonte, geht es dabei um Dialog, Bildung, Reibung, Annäherung und manchmal auch herzhaftes Kopfschütteln – kurzum, um das, was jüdisch-muslimische Bildungsarbeit ausmacht.
Das Jubiläum stand unter dem Motto „5 Jahre Dialog, Bildung und Gemeinschaft“ und bot Gelegenheit, die Erfolge der vergangenen Jahre zu feiern. Doch es wurde auch deutlich: Die Arbeit ist heute wichtiger denn je. In einer Zeit, in der antisemitische und muslimfeindliche Tendenzen zunehmen, ist das Bildungswerk ein Hoffnungsschimmer für ein friedliches Miteinander.
Stimmen der Unterstützer
Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz
Die Ministerin lobte die fröhliche und nette Atmosphäre, die das Team des Bildungswerks schafft – trotz der oft schwierigen Themen, mit denen es sich auseinandersetzt. Sie betonte:
„Es zeigt einfach, dass es hier darum geht, Menschen zusammenzubringen. Menschen, die vielleicht erst mal in ganz unterschiedlichen Stellen verortet sind, die hier aber zusammenkommen und zusammen lachen können.“
Miguel Vicente, Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration
Vicente erinnerte sich an die Anfänge des Projekts und wie mutig die Idee damals erschien. Heute, fünf Jahre später, ist das Bildungswerk ein „konkurrenzloses“ Modell, das bundesweit Beachtung findet.
Monika Fuhr, Beauftragte gegen Antisemitismus
Fuhr hob die spielerische Wissensvermittlung des Bildungswerks hervor, die dazu beiträgt, Menschen ins Gespräch zu bringen. Ihre Begeisterung für die Arbeit von Maimonides führte sogar dazu, dass andere Bundesländer die Bildungsmaterialien des Werks übernahmen.
Wissenschaftliche Perspektiven: Warum jüdisch-muslimischer Dialog so wichtig ist
Juniorprofessor Arndt Emmerich von University of Hertfordshire, der zur jüdisch-muslimischen Beziehungsgeschichte forscht, gab einen Einblick in seine Arbeit. Er betonte, dass Juden und Muslime historisch gesehen viel mehr verbindet als trennt – sei es in Sprache, Kultur oder religiösen Praktiken. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung dominiere oft das Narrativ des Konflikts.
„Maimonides widerlegt diesen Mythos der Polarisierung. Hier wird gezeigt, dass Verständigung möglich ist – nicht durch oberflächlichen Dialog, sondern durch harte Arbeit und gegenseitigen Respekt.“
Ein Blick in die Zukunft
Das Jubiläum war nicht nur ein Fest, sondern auch ein Aufruf, die Arbeit fortzusetzen. Wie Rabbiner Aaron Vernikovsky in seiner Rede betonte:
„Gäbe es den Nahostkonflikt nicht, wüsste ich gar nicht, wo das Problem zwischen Juden und Muslimen läge. Theologisch und kulturell sind wir uns näher, als viele denken.“
Das Maimonides Bildungswerk wird auch in den nächsten Jahren ein Ort bleiben, an dem kritische Fragen gestellt, Gemeinschaft gelebt und Brücken gebaut werden.
Fazit
Fünf Jahre Maimonides Bildungswerk sind fünf Jahre gelebter Dialog. In einer Zeit, die von Spaltung geprägt ist, zeigt dieses Projekt, dass ein respektvolles Miteinander möglich ist – und dass Lachen, Lernen und gemeinsames Essen oft der beste Weg dorthin sind.
Impressionen von der Jubiläumsfeier
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